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Endlich eine bessere Diagnose

Ärztinnen und Ärzten stehen seit einigen Jahren ausgezeichnete Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, um festzustellen, ob es sich um eine Rheumatoide Arthritis (RA) handelt.

Je früher die Rheumatoide Arthritis diagnostiziert und behandelt wird, desto besser ist der Verlauf. Jedoch ist die Rheumatoide Arthritis  im Anfangsstadium oft nicht einfach zu erkennen.

Der Arzt oder die Ärztin führt zuerst ein Anamnesegespräch mit Ihnen, bevor er oder sie Sie im Anschluss gezielter untersucht und spezielle Diagnoseverfahren durchführt:

  1. Körperliche Untersuchung
  2. Blutuntersuchung 
  3. Blick in das entzündete Gelenk mit bildgebenden Verfahren 

 

    1. Körperliche Untersuchung

    Die umfassende körperliche Untersuchung und Erhebung des bisherigen Krankheitsverlaufs (= Anamnese) ist der erste Schritt in der Diagnose der Rheumatoiden Arthritis. Zunächst wird geklärt:

    • wie lange die Gelenke bereits angeschwollen sind,
    • wie viele Gelenke betroffen sind,
    • ob eine Morgensteifigkeit länger als 30 Minuten besteht,
    • ob die Schwellungen und Schmerzen symmetrisch auftreten,
    • ob Gelenke gerötet und überwärmt sind oder
    • ob Fingergrund- und Zehengrundgelenke bereits auf leichten Druck hin schmerzen.

    WICHTIG

    Beantworten Sie alle Fragen möglichst genau und ausführlich

    So werden Sie in den Diagnose- und Therapieprozess mit eingebunden – je besser Ihre Mitarbeit, desto besser kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen helfen und die für Sie passende Therapie finden.

    2. Blutuntersuchung

    Bei der RA können Rheumatolog:innen Blutuntersuchungen auf erhöhte Entzündungswerte (BSG, CRP), auf den sogenannten Rheumafaktor (RF) sowie auf Antikörper gegen bestimmte Eiweiße (z. B. ACPA) anordnen. Fällt der Test sowohl für den Rheumafaktor als auch für ACPA-Antikörper positiv aus, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine RA bei mehr als 95 Prozent. 

    3. Bildgebende Verfahren

    Mit bildgebenden Verfahren – Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT) – lässt sich der Zustand Ihrer Gelenke genauer einschätzen. So können Entzündungen im Gelenk ebenso wie Veränderungen und Schäden an den Gelenken bereits erkannt werden, wenn sie von außen noch nicht sichtbar sind.

    Dies hilft Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt dabei, die für Sie am besten geeignete Behandlungsmethode einzusetzen.

    Ihre aktive Mitarbeit ist entscheidend bei der Diagnose

    Die Ärztin oder der Arzt wird nicht nur Ihre Krankengeschichte erheben und Fragen zu eventuellen Medikamenteneinnahmen stellen, sondern auch mittels Fragebogen versuchen, Ihre Beschwerden genau einzuschätzen:

    1. durch die Beurteilung der Gelenkfunktion und Ihrer Lebensqualität mit dem Health Assessment Questionnaire (HAQ) und/oder dem Funktionsfragebogen Hannover (FFbH)
    2. durch die Beurteilung der Schmerzstärke mittels der visuellen Analogskala (VAS)

    1. Health Assessment Questionnaire (HAQ) und Funktionsfragebogen Hannover (FFbH)

    Health Assessment Questionnaire (HAQ)
    Für Ihren behandelnden Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin ist es sehr wichtig, wie Sie selbst das Ausmaß der Einschränkungen durch die Rheumatoide Arthritis beurteilen. Dies kann mit Hilfe des HAQ ermittelt werden: üblich ist eine Version mit 20 Fragen, die acht alltägliche Funktionsbereiche betreffen (z. B. Körperpflege, Gehen, Essen, Anziehen). Hohe Werte im HAQ entsprechen einem hohen Grad von Funktionseinschränkung.

    Funktionsfragebogen Hannover (FFbH)
    In der Praxis gebräuchlich ist auch der FFbH, der 18 Fragen zur Erfassung von Funktionseinschränkungen bei Aktivitäten Ihres täglichen Lebens beinhaltet.

    2. Visuelle Analogskala (VAS)


    Wie stark Ihre Gelenkschmerzen sind, können Sie auf der VAS bewerten (0 = keine Schmerzen, 10 = stärkste Schmerzen).

    WICHTIG

    Mit dem HAQ, dem FFbH und der VAS beurteilen Sie als Patient:in das Ausmaß der Einschränkungen Ihres Alltags und Ihrer Schmerzen.