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Wer gesund isst, fühlt sich besser

Neben verschiedenen medikamentösen Therapien, die das Fortschreiten der Gelenkentzündung aufhalten und die Schmerzen lindern, kann die richtige Ernährung einen Beitrag zur Linderung der Beschwerden leisten.  Eine Rheumadiät gibt es nicht, denn keine noch so gute Ernährung kann die Erkrankung heilen. Aber die Beschwerden lassen sich mit den richtigen Lebensmitteln verringern – und mit den falschen leider auch verstärken.

Übergewicht meiden, um die Gelenke bei Rheuma zu entlasten

Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 25 steigert das Risiko, eine Rheumatoide Arthritis zu entwickeln.  Und natürlich belasten überflüssige Pfunde die ohnehin durch das Rheuma gestressten Gelenke. Weil insbesondere das Bauchfett Botenstoffe und entzündungsfördernde Substanzen bildet, sollten gerade Rheumatiker:innen auf ihren Taillenumfang achten.

Gut zu wissen

Das Gewicht in Kilogramm zweimal hintereinander durch die Größe in Metern geteilt, ergibt den BMI. Das macht bei 70 Kilo und 1,72 Metern: 70 / 1,72 / 1,72 = 23,66.


Ein BMI von 19 bis 25 ist okay!

Weniger Fleisch und Wurst

Die nur in tierischen Lebensmitteln enthaltene Arachidonsäure gehört zu den Omega-6-Fettsäuren und fördert das Entzündungsgeschehen. Den Großteil der Arachidonsäure nehmen wir über die Nahrung und hier speziell über fettreiche tierische Produkte zu uns.

Daher sollten Sie Folgendes beachten, um die Zufuhr an Arachidonsäure über die Ernährung einzuschränken:

  • Vermindern Sie Ihren Fleischkonsum: Bereits mit zwei kleinen Fleisch- und Wurstportionen pro Woche wird die maximal empfohlene Wochenmenge an Arachidonsäure erreicht
  • Essen Sie möglichst wenig Eier, am besten maximal zwei pro Woche
  • Steigen Sie auf fettreduzierte Milchprodukte um

Tipp

Ernährungsgewohnheiten zu ändern fällt nicht leicht. Versuchen Sie nicht, sofort alles anders zu machen.

Und geben Sie nicht gleich auf, wenn Sie hin und wieder in Ihre alten Ernährungsmuster zurückfallen.

Mehr Fisch und Pflanzenöle

Entzündungshemmende Gegenspieler der Arachidonsäure sind die Omega- 3-Fettsäuren, denn sie bremsen die Umwandlung der Arachidonsäure in Entzündungsbotenstoffe.

Daher die Empfehlung für Sie:

  • Essen Sie zweimal pro Woche Fisch, der reich an Omega-3-Fettsäuren ist – vor allem Lachs, Hering oder Makrele
  • Verwenden Sie beim Kochen Pflanzenöle, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind – vor allem Raps-, Soja-, Walnuss- oder Leinsamenöl

Obst und Gemüse

Die Bildung von Entzündungsbotenstoffen aus der Arachidonsäure kann zusätzlich durch Antioxidantien gesenkt werden. Wichtige Antioxidantien sind Vitamin E, Vitamin C und Selen.

Diese können Sie ganz einfach mit etwas bewussterer Ernährung zu sich nehmen:

  • Essen Sie mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, dabei genügen auch schon kleine Mengen
  • Viel Vitamin E steckt in den schon genannten Pflanzenölen aus Raps, Soja und Walnuss
  • Gute Vitamin-C-Lieferanten sind Zitrusfrüchte, Paprika und Brokkoli
  • Selen findet sich vor allem in Nüssen und Fisch

Beugen Sie Osteoporose vor

Osteoporose (Knochenschwund) kann als Folge der Entzündungsprozesse bzw. durch die Einnahme von Kortison bei Rheumatoider Arthritis auftreten und durch Bewegungseinschränkungen hervorgerufen werden. Neben ausreichender Bewegung ist die richtige Ernährung ein wichtiger Faktor zur Vorbeugung einer Osteoporose. Wichtig ist dabei die Zufuhr von knochenstärkendem Kalzium.

Wie gelingt das? Ganz einfach mit:

  • fettreduzierter Milch und fettreduzierten Milchprodukten (1,5 % Fettanteil) wie Quark, Joghurt und Käse
  • kalziumangereicherten Fruchtsäften

Damit der Körper das Kalzium optimal verwerten kann, achten Sie auf genügend Vitamin D. Dazu verhilft schon ein täglicher kurzer Aufenthalt in der Sonne. In der dunklen Jahreshälfte oder wenn die Wohnung nur noch selten verlassen wird, empfiehlt sich oft auch ein Vitamin-D-Präparat, dessen Einnahme Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt absprechen. Eine herkömmliche Ernährung kann den Vitamin-D-Bedarf nur zu einem Bruchteil decken.

WICHTIG

Bei Medikamenten, die Sie in Tablettenform einnehmen (z. B. Kortison), müssen Sie bestimmte Abstände zu Mahlzeiten beachten oder gegebenenfalls bestimmte Nahrungsmittel vermeiden.

Lesen Sie dazu bitte sorgfältig den Beipackzettel, oder erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder in Ihrer Apotheke.

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