Krankengymnastik hält die Gelenke beweglich
Die Übergänge zwischen Krankengymnastik und sportlichem Training sind fließend. Krankengymnastik beinhaltet neben vielen anderen Möglichkeiten alle Formen der aktiven und passiven Bewegungstherapie.
Zu den aktiven Formen gehören zum Beispiel:
- Isometrische Spannungsübungen
- Bewegungsübungen
- Gangschule
- Unterwasserbewegungstherapie
Passive Übungen werden vor allem bei schweren Krankheitsbildern oder im akuten Schub angewandt. Das sind zum Beispiel:
- Mobilisationsübungen
- Lagerungen oder Dehnung durch den Physiotherapeuten
Krankengymnastik hat therapeutische Ziele und wird typischerweise mit Hilfe und unter Anleitung von Physiotherapeuten durchgeführt. Dabei geht es nicht um das Erreichen von sportlichen Höchstleistungen. Krankengymnastik und sportliche Betätigung können aber problemlos parallel zum Einsatz kommen. In Abstimmung mit den behandelnden Physiotherapeuten kann ein sportliches Training begonnen und allmählich gesteigert werden.
Bei vielen rheumatischen Erkrankungen sind die Hände am stärksten betroffen. Typische Beschwerden sind Morgensteifigkeit der Gelenke, Bewegungseinschränkungen, schmerzhafte Schwellungen und beim Fortschreiten der Erkrankung auch Deformierungen. Vor allem kann die Feinbeweglichkeit rasch eingeschränkt werden – Dinge fallen einem aus der Hand, man wird „ungeschickter“. Ein ständiges Training der fein abgestimmten Koordination der Hände ist eine der wichtigsten Grundlagen dafür, dass die Hände beweglich bleiben. Darüber hinaus entwickeln sich häufig in Schultern und Nacken rheumatische Beschwerden. Die Bewegung des Schultergelenks ist jedoch besonders wichtig, da bei längerer Inaktivität die Gefahr einer Versteifung besteht. Aus diesen Gründen sollten Sie Ihre Hände, Arme und Schultern gezielt trainieren. Die folgenden Übungen können Sie dabei unterstützen.
Finger spreizen
- Spreizen Sie Ihre Finger weit auseinander. Schließen Sie die Finger und spreizen Sie sie erneut. Die Handachse muss dabei durch den Mittelfinger laufen
- Mehrfach wiederholen
- Am Schluss lockern und die Hände ausschütteln
Faust ballen
- Ballen Sie Ihre Hände zur losen Faust. So als würden Sie einen Stab umschließen. Spreizen Sie die Daumen ab. Strecken Sie die Finger nach oben
- Mehrfach wiederholen
- Am Schluss lockern und die Hände ausschütteln
Arme nach außen drehen
- Sitzend: Sitzen Sie gerade, winkeln Sie die Arme nach vorne an, so dass die Handflächen nach oben zeigen. Drehen Sie dann die Unterarme am Körper nach außen und wieder nach innen
- Mehrfach wiederholen
Arme heben, senken und Faust ballen
- Sitzend: Winkeln Sie Ihre Arme nach vorne an und bilden Sie dann mit den Fingern eine Faust. Heben Sie anschließend die Fäuste zur Schulter, öffnen Sie Ihre Hände wieder und drehen Sie sie nach außen
- Zuletzt senken Sie die Unterarme, bis sie parallel zu den Oberschenkeln weisen
Die Hüfte und das Knie zählen neben den Sprung- und Fußgelenken zu den großen gewichttragenden Gelenken. Sind auch diese Gelenke entzündet, empfehlen sich Sportarten, die wenig gelenkbelastend sind, da der Gelenkknorpel während einer Gelenkentzündung ein höheres Verletzungsrisiko birgt. Achten sie bitte im Alltag sowie bei sportlicher Betätigung darauf, dass Sie die kleineren Gelenke, wie beispielsweise die „kleinen Fingerknochen“, schonen, indem Sie die größeren Gelenke (Knie-, Hüftgelenke, Schultergelenke) stärker einsetzen. Beispielsweise sollte man größere Gewichte grundsätzlich beidhändig tragen, um so die Belastung für die einzelnen Gelenke zu reduzieren. Die nachfolgenden Übungen unterstützen Sie bei dem gezielten Training der Knie- und Hüftgelenke.
Knie heben
- Stehend: Heben Sie, bei lockerer Grundstellung, ein Knie mehrmals hintereinander so hoch wie möglich
- Wiederholen Sie die Übung mit dem anderen Knie