Achtung bei Impfungen

Menschen mit Rheumatoider Arthritis (RA), die eine Therapie bekommen, die die Abwehrfunktion des Immunsystems unterdrückt, haben ein höheres Infektionsrisiko. Deshalb sollten Reisen in Risikogebiete und Länder mit schlechter medizinischer Versorgung eher vermieden werden. Ebenso können Reisen in Länder problematisch sein, die eine Impfung mit Lebendimpfstoffen erforderlich machen.

Lebendimpfstoffe bestehen aus lebenden, vermehrungsfähigen, aber stark abgeschwächten Erregern, die für Gesunde ungefährlich sind. Bei RA-Patienten, bei denen die Abwehrfunktion des Immunsystems unterdrückt ist, können sie zu schweren Infekten führen. Beispiele für Lebendimpfstoffe sind die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR), Gelbfieber- und die orale Typhus-Impfung. Solche Impfungen sind bei einer medikamentösen Unterdrückung der Abwehrfunktion des Immunsystems daher in der Regel nicht empfohlen.1 Einige Impfstoffe stehen sowohl als Lebend- als auch Totimpfstoffe zur Verfügung.

Totimpfstoffe können in der inaktiven Phase der RA angewendet werden.2 Bei Totimpfstoffen werden Erreger durch chemische oder physikalische Maßnahmen inaktiviert. Sie sind nicht mehr vermehrungsfähig. Totimpfstoffe werden zum Beispiel gegen Hepatitis A und B, FSME (Frühsommermeningoenzephalitis), Tollwut, Poliomyelitis (Impfstoff nach SALK) oder Typhus (als Injektion) verwendet.

Besprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt, welche Impfungen für Ihr Reiseziel notwendig sind. In unserem

In unserem Themenbereich Impfen finden Sie ausführlichere Informationen zum Thema.

Außerdem erhalten Sie umfangreiche Informationen zum Thema Reisen und Medizin beim CRM (Centrum für Reisemedizin) – online unter: www.crm.de

  1. 1. Neumaier J. Mit Rheuma auf Reisen. MMW-Fortschr. Med. 2012; 12(4):20–22.
  2. 2. Van Assen S et al. Ann Rheum Dis 2011; 70:414–422.