Schritt für Schritt zur Diagnose
Wahrscheinlich sind Sie, als Ihre Beschwerden länger andauerten, zu Ihrem Hausarzt gegangen, der Sie nach einer ersten Untersuchung zum Rheumatologen überwiesen hat. Das sind in der Regel Ärzte für Innere Medizin (Internisten), die eine entsprechende Zusatzausbildung absolviert haben. Heute stehen Rheumatologen ausgezeichnete Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, um festzustellen, ob es sich um eine Rheumatoide Arthritis (RA) handelt. Der Rheumatologe führt zuerst ein Anamnesegespräch mit Ihnen, bevor er Sie im Anschluss gezielter untersucht und spezielle Diagnoseverfahren durchführt.
Zunächst wird geklärt,
- wie lange die Gelenke bereits angeschwollen sind,
- wie viele Gelenke betroffen sind,
- ob eine Morgensteifigkeit länger als 30 Minuten besteht,
- die Schwellungen und Schmerzen symmetrisch auftreten,
- Gelenke gerötet und überwärmt sind oder
- Fingergrund- und Zehengrundgelenke bereits auf leichten Druck hin schmerzen.
Ausführliche Fragebögen helfen dabei, die aktuellen Einschränkungen, die Sie im Alltag durch die RA erfahren, genauer zu beurteilen und später auch im Verlauf einzuordnen.
Wichtig
Beantworten Sie alle Fragen möglichst genau und ausführlich: So werden Sie in den Diagnose- und Therapieprozess mit eingebunden – je besser Ihre Mitarbeit, desto besser kann Ihr Arzt Ihnen helfen und die für Sie passende Therapie finden.
Bei der RA können im Bluttest erhöhte Entzündungswerte, der sogenannte Rheumafaktor, sowie häufig auch Antikörper gegen bestimmte Eiweiße nachgewiesen werden (z. B. ACPA).1
Mit bildgebenden Verfahren – Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) – lässt sich der Zustand Ihrer Gelenke genauer einschätzen. So können Entzündungen im Gelenk ebenso wie Veränderungen und Schäden an den Gelenken bereits erkannt werden, wenn sie von außen noch nicht sichtbar sind. Dies hilft Ihrem Arzt dabei, die für Sie am besten geeignete Behandlungsmethode einzusetzen.
-
1. Modifiziert nach Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V.: Wissenswertes über Rheuma.
http://www.bdrh.de/informationen-fuer-patienten/wissenswertes-ueber-rheuma/rheumatoide-arthritis.html
(letzter Zugriff: September 2017)
Deutsche Rheuma-Liga: Merkblatt RA1.2 (2014)